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1. Geschichte des Altertums - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Seersuberkrieg und der dritte mithridatiscke Krieg. 89 Da ward P o m p e j u s zum Oberbefehlshaber gegen sie ernannt und Pompejur. mit einer ganz außergewöhnlichen Machtvollkommenheit betraut. In einer glänzenden Weise führte er seine Aufgabe aus; die Besiegung der Seeräuber ist seine bedeutendste Tat. Er landete daraus in Cilicien und nahm Burg auf Burg; da ward ihm auch der Oberbefehl in dem dritten mithridatischen Kriege übertragen. § 96. Der dritte milhridatische Krieg. Mit M i t h r i d a t e s war kurz nach Beendigung des ersten Krieges ein zweiter entstanden, der indessen ohne Bedeutung ist. Im Jahre 74 aber hatte er von neuem die Waffen ergriffen. Er war jetzt um so gefährlicher, als der König Tigranes von Armenien, sein Schwiegersohn, mit ihm verbündet war. Den Oberbefehl gegen beide übernahm zuerst Licinius Lucullus. Dieser hatte Lucius, zuerst große Erfolge; er eroberte den Pontus und drang tief in das bergige, unwegsame Armenien ein, bis er durch eine Meuterei seiner Soldaten genötigt wurde den Rückzug anzutreten. Jetzt kehrte Mithridates wieder in den Pontus zurück. Lucullus wurde vom Heere abberufen; alles, was er gewonnen hatte, schien wieder verloren zu sein. Er lebte seitdem im Genuß seiner Reichtümer, in Muße und Üppigkeit; seine Mahlzeiten, seine Landhäuser waren wegen ihrer verschwenderischen Pracht berühmt. Seine Gärten füllte er mit fremden Bäumen; auch die Kirsche hat er in Europa eingeführt. Nun wurde Pompe jus der Oberbefehl übertragen; und er erfüllte «« wiederum die auf ihn gesetzten Hoffnungen. Mithridates mußte von neuem aus dem Pontus fliehen. Er begab sich nach der Nordküste des schwarzen Meeres, wo die griechischen Kolonien ihm untertänig waren. Indessen wandte sich Pompejns gegen Tigranes, der keinen Widerstand wagte, sondern als Flehender in sein Lager kam und sich ihm unbewaffnet zu Füßen warf; er mußte die Oberhoheit Roms anerkennen. Dann führte er sein Heer bis an den Kaukasus heran, kehrte aber nach einigen Kämpfen mit den bort hausenden Bergvölkern wieder um und durchzog als Sieger, Friede und Ordnung stiftend, Städte gründend, wie einst Alexander, Vorderasien vom schwarzen Meere bis nach Palästina. Teils fchuf er römische Provinzen, wie Cilicien und Syrien, teils ließ er die Staaten der einheimischen Könige bestehen; aber überall stellte er die Herrschaft Roms her. In Jerusalem brach er den Widerstand einer der jüdischen Parteien und nahm den hartnäckig verteidigten Tempelberg durch Sturm. — Als Pompejus bei Jericho stand, meldeten ihm lorbeerbekränzte Boten den Tod des Mithridates. Einer seiner Söhne, Pharnaces, hatte sich gegen den Vater erhoben. Als auch das Heer zu diesem abfiel,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1905 - Leipzig : Voigtländer
Mit Beute beladen brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da ereilte ihn der Tod in der Blüte seiner Jahre. Die Goten begruben ihren König in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß (Busento) ab, mauerten in dem trockenen Bett ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung auf seinem Streitrosse hinab. Dann bedeckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege, und niemand seine Ruhestätte störe. Der neue König führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und gründete dort ein großes Westgotenreich. Dieses breitete sich bald auch über Spanien aus und hat noch drei Jahrhunderte bestanden, bis es von den aus Afrika stammenden Mauren zerstört wurde (711). 2. Geiserich. Gleich den Westgoten brachen andere deutsche Völker in das römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr imstande, ihre weitausgedehnten Grenzen zu beschützen. Außer Frankreich und Spanien gingen ihnen bald noch andere Provinzen verloren. Nicht einmal das Meer hemmte das Vordringen deutscher Völkerstämme. Nordafrika, das Land, wo einst Karthago als mächtige Handelstadt geblüht hatte, wurde die Beute der Vandalen, eines Volkes, das seine Sitze in Deutschland einst zwischen Weichsel und Oder gehabt hatte. Von ihrem Könige Geiserich geführt, eroberten sich die Vandalen ein Reich in Afrika (429). Wie vor 600 Jahren von Rom aus Zerstörung und Untergang über Karthago gekommen war, so unternahm jetzt der Vandalenheld von Afrika aus einen Kriegszug nach Italien. Alle Kostbarkeiten, die seit der Verheerung durch Alarich noch in Rom vorhanden waren, Bildsäulen und sonstige Kunstschätze in Tempeln und Palästen, wurden zu Schiffe gebracht und fortgeschleppt. Tausende der angesehensten Römer gerieten in Gefangenschaft und Sklaverei. Etwa hundert Jahre hat die Herrschaft der Vandalen in Afrika gedauert. Ihr Reich wurde durch den oströmischen Kaiser Justinian zerstört (534). — Auch die Nordsee hielt die Deutschen nicht von Wanderzügen ab. So fuhren die Angeln und Sachsen (449) nach Britannien und eroberten das Land, das nach ihnen Angel land oder England genannt wurde. 6. Attila, der Hunnenkönig. 1. Der Hunnen schrecken. Furchtbarer als alle Verwüstung, welche die Züge deutscher Völker anrichteten, war die Not und Zerstörung, die von den Hunnen ausging. Nicht allein dem römischen

3. Römische Geschichte - S. 36

1881 - Leipzig : Teubner
36 Vejis Fall (396). Im I. 398 nämlich war in einem sehr trockenen Sommer der Albanersee so angeschwollen, daß er nicht bloß den Krater, in dessen Tiefen seine Wasser standen, bis zum Rande anfüllte, sondern sogar den Bergrand durchbrach und in die Ebene niederfloß. Wegen dieses Wunderzeichens schickten die Römer nach Delphi, um das Orakel zu befragen. Unterdes aber fand man noch einen näheren Ausleger. Eines Tages nämlich verspottete ein vejentischer Weissagepriester (Harn-spex) von der Mauer herab die Römer, sie würden Veji nicht nehmen, so lange der Albanersee überströme. Ein römischer Hauptmann, der die rätselhaften Worte gehört, beschloß das Geheimnis zu ergründen. Er lockte den Propheten ins Freie, ergriff ihn und trug ihn ins römische Lager. Man brachte ihn nach Rom, und hier mußte er gezwungen vor dem Senat verkünden: so lange der Albanersee überströme, könne Veji nicht erobert werden; habe aber das überfließende Waffer das Meer erreicht, so drohe Rom Verderben. Die von Delphi zurückkehrenden Gesandten brachten denselbenbescheid. Deshalb gruben nun die Römer einen Schacht und einen großen Kanal von 4000 Fuß Länge in den Albanerberg und leiteten das Wasser ab, und zwar so, daß es in 5 verschiedenen Rinnen zerteilt ward und das Meer nicht erreichen konnte. Im I. 396 ward das Werk vollendet, und damit war Vejis Geschick entschieden. Camillns hatte einen unterirdischen Gang in die Stadt Veji graben lassen, der bis unter den Tempel der Juno führte. Es bedurfte hier nur noch eines Durchbruchs durch den Boden. Als alles zum Sturm bereit war, fragte er bei dem Senate an, wie es mit der Beute gehalten werden sollte, und erhielt die Antwort, sie solle den Soldaten verbleiben. An dem bestimmten Tage wurden die Mauern von allen Seiten angegriffen, während eine auserlesene Mannschaft durch den Minengang bis unter den Boden des Junotempels eindrang. Eben verrichtete der König von Veji in dem Tempel ein Opfer, und ein Harnfpex verkündete ihm, daß die Göttin dem den Sieg bestimme, der dies Opfer bringen würde. Da brachen plötzlich die römischen Krieger

4. Römische Geschichte - S. 61

1881 - Leipzig : Teubner
Hannibals Zug nach Italien (218). 61 Frühjahr 218 schickte er 15 000 Spanier nach Afrika zur Sicherung dieses Landes und überließ seinem Bruder Has-drubal 15 000 M. afrikanischer Truppen zur Deckung von Spanien; er selbst unterwarf mit 90 000 M. zu Fuß, 12 000 Reitern und 37 Elefanten zunächst das Land zwischen Ebro und Pyrenäen, damit die Römer sich hier nicht festsetzen könnten, und trat dann mit etwa 50 000 M. zu Fuß und 9000 Reitern seinen Marsch nach Italien an, um die Römer im Herzen ihres Landes anzugreifen. Hannibal zog durch die östlichen Pyrenäen und das südliche Gallien nach der Rhone, welche er in der Gegend von Avignon erreichte. Bis hierher hatten ihm die gallischen Fürsten freien Durchzug gewährt; an der Rhone aber fand er Widerstand bei dem Volke der Volker. Diese hatten sich aus die linke Seite des Flusses gezogen und waren entschlossen, ihm den Übergang zu verwehren. Hannibal schickte eine Abteilung seines Heeres zwei Tagemärsche oberhalb der Lager über den Fluß, und diese fiel, während er selbst den Übergang mit der Hanptmaffe des Heeres unternahm, dem Feind in den Rücken und verjagte ihn. Die Mannschaft wurde auf Kähnen, Flößen und hohlen Baumstämmen übergesetzt, die Pferde größtenteils schwimmend von den Hinterteilen der Schisse an Riemen nachgezogen. Die großen Flöße, auf welchen die Elefanten übergesetzt wurden, waren mit Rasen bedeckt; die unbändigsten der Tiere aber sprangen von den Flößen in den Strom, warfen ihre Führer ab und wateten ans jenseitige User. Während des Übergangs schickte Hannibal 500 nnmidische Reiter die Rhone abwärts, um über das römische Heer, das er im Anmarsch glaubte, Kundschaft einzuziehen. Denn er wußte, daß Scipio aus seiner Fahrt nach Spanien zu Massilia (Marseille) gelandet war und durch die Volker Kunde von seinem Durchzug durch Gallien erhalten hatte. Scipio hatte 300 Reiter zum Recognoscieren ausgeschickt, und diese stießen auf die Reiter des Hannibal. Es kam zu einem hitzigen Gefecht, in welchem die Römer siegten. Das sahen die Römer als eine glückliche Vorbedeutung für den Verlauf des ganzen Krieges an.

5. Römische Geschichte - S. 128

1881 - Leipzig : Teubner
128 Der Seeräuberkrieg unter Pompejus' Oberbefehl. Kräften, während das von der Teuerung gedrückte Volk mit gleichem Eifer für ihn war. So kam es denn in der Volksversammlung zu Streit und blutigem Hader; aber das Gesetz ging durch. Dem Pompejus wurden 500 Achisse, 120 000 M. zu Fuß, 5000 Reiter und 24 Unterfeldherrn zur Verfügung gestellt. Noch an demselben Tage sank das Getreide auf seinen gewöhnlichen Preis zurück. Pompejus ging sogleich ans Werk. Zunächst wandte er sich der westlichen Hälfte des Mittelmeeres zu. Er teilte es in 13 Bezirke und ließ überall die Seeräuber aus ihren Schlupfwinkeln aufscheuchen und fangen oder in das östliche Meer treiben. In 40 Tagen war das ganze Meer von den Säulen des Hercules bis zu den Küsten von Italien und Sizilien gesäubert. Nun wurde in dem östlichen Meer in derselben Weise verfahren. Was sich nicht ergab, zog sich nach den Buchten und Felsenschlössern Kilikiens, wo der letzte Widerstand in einer Schlacht am Vorgebirg Korakesion gebrochen wurde. Pompejus verfuhr gegen die Seeräuber mit Milde. Die Gefangenen und die, welche sich unterworfen hatten, wurden in verschiedenen Orten angesiedelt. Die Burgen wurden zerstört, die Schiffe verbrannt. Dieser zweite Teil des Krieges hatte 49 Tage gedauert, der ganze Krieg also ein Vierteljahr. Pompejus hatte den Krieg meisterhaft geführt; doch war der schnelle und gründliche Erfolg zum Teil auch den ungeheueren Mitteln zuzuschreiben, die ihm zu Gebote standen. Zum Lohn für seine Verdienste erhielt er das Kommando in dem zweiten mithri-datischen Kriege. Xxx. Aer zweite mithridatische Krieg. 74—62 v. Chr. Mithridates hatte nach dem Frieden zu Dardauos im stillen sich wieder gegen die Römer gerüstet. Er hatte ein Heer von wenigstens 120 000 M. zu Fuß und 16 000 Reitern zusammengebracht und es durch römische Flüchtlinge in römischer Weise bewaffnen und einüben lassen, und ge-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 138

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Hi, Die Wer. 50. Roms Grbairrmg. 1. Das Römervolk. — Das zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Von ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, welche rings um das Mittelmeer liegen, das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Asien, haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht; und durch ihre Sprache, ihre Gesetze und Einrichtungen haben sie auch auf die späteren Völker großen Einfluß geübt. Der Anfang dieses merkwürdigen Volkes war aber ein sehr geringer. 2. Romulus und Remus. — In der Mitte der schönen Halbinsel Italien, nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt Alba longa. Dort herrschte ein König mit Namen Numitor. Dieser hatte einen Bruder, Amulius, der war herrsch süchtig, stieß den Numitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige. Als aber nun Nnmitors einzige Tochter Zwillingssöhne gebar, den Romulus und Remus, ward dem Amulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahm daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Wirf sie in die Tiber, auf daß sie ertrinken !" Und der Diener ging hin und setzte die Knaben in einer Wanne auf den Fluß. Da trieben sie nun auf den Wellen hin und her; endlich aber schwamm das Schifflein wieder ans Ufer und blieb dort stehen. Bald darauf kam ein Hirt des Weges, der hörte, wie die Knäblein bitterlich weinten, hob sie auf und trug sie nach seiner Hütte. Dort erzog er sie, als wären sie seine eigenen Kinder; und Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Numitor. Diese

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 199

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 199 — prahlten diese vor dem Westgotenkönige, „sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt." Alärich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen!" Und er forderte, daß ihm alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräte befaß, ausgeliefert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben," lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen: mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Manch mit seinen Westgoten zog ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die Stadt und plünderte sie aus. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da aber ereilte ihn der Tod in der Blüte seiner Jahre. Die Goten begruben ihren König in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß (Buseuto) ab, mauerten in dem trockenen Bette ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung auf seinem Streitrosfe hinab. Dann deckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber hin, damit niemand erfahre, wo der große Alärich liege und seine Ruhestätte störe. Der neue König, den sie sich erwählten, führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und Spanien und gründete dort ein großes Westgotenreich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. 2. G ei se r i ch. — Gleich den Westgoten brachen auch andere deutsche Völker ins römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr imstande, ihre Grenzen zu beschützen. Außer Frankreich und Spanien ging ihnen bald auch Britannien verloren. Angeln und Sachsen von den Ufern der Nordsee (aus Schleswig-Holstein) setzten dorthin über und eroberten das Land, das nun nach den Angeln Angelland oder England genannt wurde. Selbst das Mittelmeer, das Europa von Afrika scheidet, hemmte nicht mehr das Vordringen deutscher Völker. Nordafrika, das Land, wo einst Karthago als mächtige Handelsstadt geblüht hatte, wurde die Beute der Vandalen, eines Volkes vom Riesengebirge. Ihr König Geis er ich eroberte sich dort ein Reich. Und wie vor 600 Jahren von Rom aus Zerstörung und Unter-

8. Geschichte der Römer - S. 175

1836 - Leipzig : Baumgärtner
17 6 abstürzen. Diese Grausamkeit erregte auch in der Stadt große Un- zufriedenheit und besonders machte ihm der Senat große Vorwürfe; er ließ aber einige Senatsglieder ergreifen und tödten, und war seit- dem mehr unumschränkter Herrscher als Oberbefehlshaber. Scipio zün- dete indessen das verlassene Lager der Punier an und bemächtigte sich der ganzen Erdzunge, die er mit einem doppelten Graben nach der Stadt- und Landseire befestigte und so den Karthagern die Zufuhr vom Lande abfchnitt. Außerdem ließ er noch viele andere Werke errichten, wobei das ganze Heer zwanzig Tage und Nächte beschäftigt war. In der Mitte dieser Fortificationen erhob sich ein hölzerner Thurm von vier Stockwerken, von welchem man Alles beobachten konnte, was in der Stadt vorging. Die erste Wirkung dieser Arbeiten war eine drückende Hungcrsnoth in der eng eingeschlossenen Stadt, die nur einige Zufuhr von der See her erhielt, obgleich auch diese durch die römische Flotte sehr erschwert wurde. Wenn auch fremde Schiffe mit gutem Winde den Hafen erreichten, so nahm Hasdrubal sogleich alle Lebens- mittel für seine 30,000 Soldaten in Beschlag, und die übrige große Menge der Einwohner schmachtete nun in noch größerer Hungersnoth. Um auch die Einfahrt in den Hafen zu sperren, ließ Scipio einen großen Damm von Steinen im Meere aufführen, von 24 Fuß Breite der obern Fläche und 96 Fuß Breite auf dem Grunde des Meeres. Als die Belagerten diese riefenhafte Arbeit, woran das Heer Tag und Nacht arbeiten mußte, fortschreiten sahen, gruben sie auf der andern Seite des Hafens eine neue Mündung ins Meer hinaus, wo die große Tiefe und das freiere Spiel der Wogen keinen solchen Steindamm zu- ließ. Zugleich bauten sie aus altem Holzwerk fünfzig größere und kleinere Schiffe. Die plötzliche Eröffnung der neuen Mündung und das Aussegeln einer Flotte machte die Römer nicht wenig bestürzt, denn jene Arbeiten waren sehr geheim gehalten worden. Die Karthager benutzten aber diese Bestürzung nicht, in der sie die ganze römische Flotte hätten wegnehmen können, sondern kehrten in den Hafen zurück. Am dritten Tage kam es zwar zu einer Seeschlacht, allein der Sieg blieb ungewiß. Als aber nachher Scipio viele Kriegsgeräthschaften und Mauerbrecher herbeiführte, um einen zwischen der Stadtmauer und der Küste befestigten Damm, sonst ein Ausladeplatz, als einen zum Angriff auf den Hafen (Kothon genannt) gelegenen Punkt, weg- zunehmen, so machten die Karthager einen verderblichen Ausfall, indem sie unbemerkt durch eine seichte Stelle des Meeres wateten, plötzlich ihre Fackeln anzündeten und alle Maschinen in Brand steckten. Die Raserei der nackten Feinde, die Fackeln und das Brennen der Maschinen

9. Theil 1 - S. 350

1832 - Cassel : Bohné
350 Sued - Donau - Laender. der alten Stadt Treba in den Mont, oder Collihus Simbruinis, nimmt das Wasser aus den sogenannten Paludibus Simbruinis auf, in dem Gebiete der Her- nici, geht durch das Gebiet der Aequi, indem er über Varia seinen früheren Lauf von Süden gegen Westen wendet, empfängt liier die Digentia (Licen- za), die von dem 1 и deu tsche Wegstunden entfernten Sabinischen Landgute deshoratius und aus der Quelie Blandusia., am Abhange des Mo ns Lucretilis, den Mons Ustica umgebend, kommt; stürzt sich, an Ti- bur rechts vorbei von steilen, gegen 4üü Luss hohen Felsenklippen mit vielen donnernden Wasserfällen in ein äusserst liebliches, enges und vege tationreich es Fel- senthal, gelangt schäumend in die Tiefe, trennt in vie- len Лл indungen das Land der Sabini von dem der Aequi und Latini in Latium, fasst in der Ebene so- wohl aus dem alten Latium eine Menge kleiner, ge- schichtlich 'wenig bekannter Bäche auf, als auch aus dem Sabinerlande, unter denen jedoch nur die stinkenden Aquae ylibidae in der Nähe von Tibur merkwürdig sind, und mündet sich endlich kaum 3 römische Mil- lien von Rom entfernt, da, wo ehemals die alte St. An- temnae gestanden haben soll, in den Tiberis aus, des- sen bis dahin noch ziemlich weisses Gewässer er so- gleich mit seiner puzzolanfarbigen Fluth in den Fla- ■oum Tiberim der Alten verwandelt. Sein Bette ist weder tief noch breit, und seine Ufer sind auf sei- nem ganzen Laufe durch die Ebenen und an den Hügeln von Latium eben so wenig mit dem Schmuck irgend einer Vegetation geziert, als dieses bei dem Tiberis der Fall ist. Beide verrathen die äusser- ste Dürftigkeit der Pflege des Bodens; was doch wohl in den früheren Zeiten von Roms Herrlichkeit nie so der Fall gewesen seyn kann. In ihn fliesst der klei- ne, aus Hannibals Lagerung vor Rom durch Livius historisch bekannt gewordene Bach Tutia, der von dem Fuss der Albanergebirge hcrabkommt und sich der Aqua Crabra verbindet. — In den Tiberis er- giessen sich ferner 2) der Almo (Almone, oder Aqua- tacio). Der aus Ovid. Metani. 14,329. fast. 4, 337.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 20

1849 - Münster : Coppenrath
20 d. i. empörte Knechte, erhielten. Auch hier war die ganze Küste mit griechischen Kolonien bedeckt. Die alte Hauptstadt des Lan- des war Conse nti a, das heutige Consenza; hier starb Alarich und wurde im Flusse Busentinus (Busento) begraben. Außer- dem sind merkwürdig die Städte: Mamertum, welche von Samnitern gegründet wurde; bis hierher zieht sich der ganz Bruttium durchschneidende Bergwald Sila?), der damals, wie jetzt, das berühmte bruttische Harz lieferte. — Croton, eine Kolonie der Achäer und'hauptsitz der pythagoräischen Schule, in der Nähe des Vorgebirges Lacinium. Hier stand der berühmte Tempel der Juno Lacinia, in welchem Hannibal eine Tafel mit der Inschrift seiner Thaten als Weihgeschenk aufhing. Rhe- gium (Reggio), eine Kolonie der Chalcider, auf der Südspitze Italiens, die einst, der Sage nach, mit Sicilien noch verbunden war. Hier ragt ein steiler Fels, Scylläum, in's Meer, der mit seinen gefährlichen Klippen von den Dichtern unter dem Bilde des in einer Höhle hausenden Ungeheuers, Scylla, darge- stellt wurde, und die Meerenge selbst mit ihren reißenden Strö- mungen und Wirbeln unter dem Bilde eines ähnlichen Unge- heuers, der Charybdis. — Locri Epiphezirii, am zephiri- schen Vorgebirge; hier lebte der große Gesetzgeber Zaleukus. 3. Apulia. — Dieses schöne und fruchtbare Land wird in der Mitte vom Aufidus (Ofauto) durchströmt. Der westlich gelegene Theil hieß Daunia, der östlich gelegene Peucetia. Die Urbewohner waren die pelasgischen Daunie r und Peuce- tier, die von den Apulern, einem den Oskern verwandten Volkstamme, unterworfen wurden. Zu den denkwürdigsten Ör- tern gehören: Luceria, berühmt durch seine feine Wolle. — C anusium (Canossa), mit vielen Überresten von Wasserleitun- gen, Triumphbögen :c. Nicht weit hievon, auf der Ostseite des Aufidus, lag der Flecken Cannä, berühmt durch den großen Sieg des Hannibal im Jahre 216. Noch jetzt liegt hier ein Dorf Can ne, in welchem man Überbleibsel römischer Gebäude erblickt. — Venusi a (Venosa), unfern des Berges Vultur (Voltore), der Geburtsort des Horaz; auch das benachbarte a) Sicilia quondam agro Bruttio cohaerens, mox interfuso mari avulsa est. Plin. hist. nat. Iii. 9. Vergl. Virg. Aen. Iii. 413-417; Ovid. Metam, lib. 15.
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